Nach der 19:19 (11:7) Punkteteilung auswärts beim TSV Friedberg dürfen sich die Meitinger Handballerinnen nach einem fünf Tore Rückstande in der ersten Halbzeit zum einen über eine starke Comeback-Leistung freuen und zum anderen muss man sich ärgern nicht beide Punkte mit nach Hause genommen zu haben, nachdem man gut eine Minute vor Schluss zwei Tore in Führung gewesen war.

Etwas verwundert dürften die Zuschauer in der Sporthalle des TSV Friedberg zu Spielbeginn gewesen sein, nachdem beidem Mannschaften in Trikots der Heimmannschaft auftraten. Beide Teams hatten schwarze Outfits vorbereitet und von beiden Mannschaften konnten keine Leibchen mehr aufgetrieben werden. Danke an dieser Stelle an den Friedberger Trainer, der kurzer Hand einen Trikotsatz aus der Friedberger Jugend bereitstellte. Nachdem man vergangene Woche deutlich in Donauwörth gewinnen konnte hatte man sich natürlich vorgenommen beim TSV Friedberg erneut zu Punkten. Die Bezirksoberligapartie begann zunächst ausgeglichen, jedoch musste man aus Meitinger Sicht nach 20 Spielminuten den 5:10 Rückstand hinnehmen. Ob das nun an der ungewohnten Trikotsituation vor dem Spiel, dem Fehlen zweier Stammkräfte beim TSV Meitingen oder der robusten Abwehrarbeit der Friedbergerinnen lag, ist nicht eindeutig zu sagen. In den Minuten vor der Halbzeit spürte man aber, dass man sich noch lange nicht aufgegeben hatte und zehrte von dem gewonnen Selbstbewusstsein letzte Woche und dem vorhanden Teamgeist. Vor allem in der Abwehr kämpfte jeder für jeden und so ließ man, auch dank einer gut gewohnt starken Laura Nowak im Tor, von Spielminute 21 bis 30 nur noch ein Gegentor zu. Man ging mit einem Spielstand von 7:11 in die Pause. Die zweite Halbzeit hatte von Anfang an viel zu bieten was den Handballsport ausmacht. Die junge Meitinger Mannschaft kämpfte sich gegen die deutlich erfahreneren Friedberginnen zurück und so konnte man bereits in Spielminute 37 den Ausgleich zum 12:12 erzielen. Das Momentum lag gefühlt jetzt auf Seite der Meitinger, doch die Friedbergerinnen konnten wieder 2 Tore in Führung gehen. Zuschauer, Spielerinnen und Trainer waren jetzt voll drin in der Partie… daher tat es besonders weh, dass man in dieser Phase die zweite 2-Minutenstrafe wegen eines Wechselfehlers hinnehmen musste. Doch die Damenmannschaft aus Meitingen bewies Moral, zeigte weiterhin eine Bärenstarke Leistung in der Abwehr und erzielte in Minute 44 erneut den Ausgleich durch Kim Bartosch, die als jüngste Spielerin extrem sicher vom Punkt war mit 6 von 6 verwandelten Strafwürfen und insgesamt mit 9 erzielten Treffern auch beste Werferin der Partie. Kurz darauf ging man durch einen Treffer von der ebenfalls noch A-Jugend spielberechtigten Luisa Beck, die als Ersatz für die fehlende Maike Prause auf der Mitteposition ein sehr gutes Spiel machte, zum ersten Mal in Führung. Die Schlussphase war dann aus Meitinger Sicht nichts für schwache Nerven. Gut eine Minute vor Schluss war man noch 19:17 in Führung. Also man dann 2 Sekunden vor Abpfiff doch noch den Ausgleich kassierte, fühlte sich das erst mal wie eine Niederlage an. War es aber natürlich nicht… ein Punkt ist ein Punkt und man kann wieder einige weitere positive Erkenntnisse aus der Partie mitnehmen. Es ist erfreulich zu sehen, wie bei den Meitinger Handballerinnen (Durchschnittsalter des Kaders gegen Friedberg: 20,8 Jahre) junge motivierte Sportlerinnen bereits früh Verantwortung übernehmen. Es ist erfreulich zu sehen und auch wichtig für zukünftige Spiele, dass man als funktionierendes Team in der Lage ist nach deutlichem Rückstand einen Spielstand schnell zu drehen. Es ist erfreulich zu wissen, dass man bisher in allen Partien in der Abwehr eine starke Leistung zeigte und sowohl in der offensiveren 3:2:1, sowie in der 6:0 Formation funktioniert. Von Spielminute 21 bis 53 ließ man nur 5 Gegentore zu und insgesamt 19 Gegentore sollte normal auch reichen um ein Spiel zu gewinnen. Und es ist erfreulich, dass sich Meitinger Auswärtsspiele für gewöhnlich dank der stets zahlreichen Fans wie Heimspiele anfühlen. Danke für das lautstarke Anfeuern!

Kommendes Wochenende steht das Spiel beim Tabellenführer in Haunstetten an. Sicherlich eine sehr schwierige Aufgabe, bei der jedoch der Gegner eigentlich nur verlieren und die Handballmädels aus Meitingen nur gewinnen können. Falls keine Punkte, in jedem Fall an Erfahrung… die, wie man in den letzten 2 Minuten gegen Friedberg sehen konnte beim Handball natürlich, sehr wichtig ist und in der Crunchtime oft den entscheidenden Unterschied ausmacht.